Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Fr 14. Dez 2018, 21:07 
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Alida überschlug kurz die Strecken zwischen den Städten, erinnerte sich an die Zeit, die ihr Bruder an der Sorbonne in Paris Recht studiert hatte und die Sommer in der etwas südlich gelegenen Stadt. „Es ist nicht viel anders“, erklärte sie schließlich. „Ein wenig mehr Regen, aber es gibt sonnige, heiße und verregnete, kalte Jahreszeiten, so wie der Herr im Himmel es für recht befindet in Paris und bei uns. Ihr habt Glück, dass euer Onkel euch soviel Aufmerksamkeit geschenkt hat. Das ist nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist tatsächlich zweierlei ob man von etwas erzählt bekommt oder davon liest oder ob man es mit eigenen Augen sieht. Am Anfang mag es etwas erschrecken, aber in aller Regel ist die Welt schön genug, dass es sich lohnt sie zu entdecken.“ Sie sah zu der Adeligen. „Mögt Ihr mir die Frage erlauben, was ihr von all den Hochzeitsplänen und ‚Verschwägerungen‘ halten wollt?“

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Verfasst: Fr 14. Dez 2018, 21:07 


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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Sa 15. Dez 2018, 23:26 
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"Dann bin ich ja froh." Sie nickte Alida ob ihrer Antwort dankbar zu. Bezüglich ihrer weiteren Frage runzelte sie ein wenig die Stirn, so als müsse sie über die Worte nachdenken um ihnen Sinn zu geben. "Ich bin aufgeregt und ein wenig ängstlich. Wie jede Braut vermute ich. Abgesehen davon bin ich bereit meine Pflichten als Ehefrau zu erfüllen und freue mich darauf einem eigenen Haushalt vorstehen zu dürfen. Ich hatte noch nicht das Glück meinen Zukünftigen treffen zu dürfen, aber ich habe gehört das er ein guter, pflichtbewusster Mann ist. Was mehr könnte ich mir wünschen?" Sie schaute vorsichtig zu Alida. "War es das, was ihr wissen wolltet Meisterin van de Burse?"

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: So 16. Dez 2018, 21:22 
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Alida bemühte sich nicht die Hände zu Fäusten zu ballen. Irgendetwas schien hier nicht dem zu entsprechen, was man vorgab. Sie wusste, dass es mehr als unhöflich wäre eine Adelige darauf anzusprechen, aber sie entschied sich dennoch dafür. Sie versuchte die Gedanken der jungen Frau auf ihre Schwester zu lenken und konzentrierte sich um ihre folgenden Gedanken zu erfassen. „Ich verstehe nicht ganz, Herrin. Wieso seid ihr mit eurer Schwester angereist? Und warum ist sie so erbost? Ich hörte bei meiner Ankunft gestern gar einen Streit mit eurem Onkel? Der Herr von Flussfall scheint ihr kein passender Kandidat zu sein? Liegt das allein an seiner illegitimen Geburt?
(Auspex 4- Bitte Schwierigkeit ;))

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Mo 17. Dez 2018, 22:08 
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Der Geist von Isabelle war nicht so schwer zu überwinden wie der von Jocelyn und auch sonst prasselten ihr die Bilder geradezu entgegen. Es war, als wäre ein Damm gebrochen. Alidas Frage hatte Erinnerungen wach gerufen und sie sah, wie viel Angst die andere Frau eigentlich vor ihrer Schwester hatte. Beinahe jedes Bild und jede Erinnerung war voller Ablehnung, Erniedrigung und emotionalem Missbrauch. Grausame Scherze über ihr Aussehen, die Isabelle mit Scham und Traurigkeit erfüllte. Sie wollte weg von all dem, sich irgendwohin verkriechen, denn es war wie früher. Jocelyn war weg gewesen, doch der Tod ihres Ehemannes hatte sie zurückgebracht, nur noch garstiger und grausamer. Aber vielleicht hatte sie all das ja wirklich verdient? Eine machtvolle Erinnerung kristallisierte sich schließlich heraus. Isabelle mit einem Neugeborenen auf dem Arm. Sie war erschöpft, überfordert, aber auch irgendwie glücklich über das kleine Wesen, dem sie Leben geschenkt hatte, ein Mädchen. Stark und schön war es, ein neues, helles Licht in ihrer sonst so oft dunklen Welt. Dann kam Jocelyn mit wutentbranntem Gesicht. „Du bist eine Hure! Eine Sünderin bist du Isabelle. Gott wird dich bestrafen für das, was du getan hast, das verspreche ich dir. Ich bereue es so sehr, dass unsere Mutter damals von uns gegangen ist und nicht du! Die falsche Frau ist in jener schicksalhaften Nacht von uns gegangen! Dein Tod hätte unserer Familie so viel Schmerz und Probleme erspart! Schämst du dich eigentlich nicht ihre Erinnerung so zu beschmutzen? Mit deinen sündigen Verhalten so ihrem Opfer zu gedenken?“ Isabelle war schwach, wollte erwidern, dass sie das nicht gewollt hatte. Das sie keine Wahl gehabt hatte. Der Mann...sie hatte das nicht gewollt. Doch es war zu spät. Jocelyn bestrafte sie mit Nichtbeachtung und das Baby wurde ihr weggenommen, weit fortgeschickt um ihre Schande zu verstecken.

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Dunkle Tage, doch sie war nicht immer allein. Ihr Onkel Henri war da. Er brachte sie zum Lachen und gab ihr Schriftrollen und Bücher. All dieses Wissen aus fernen Ländern und Zeiten. Sie würde in ein Kloster eintreten dürfen. Dann könnte sie immer lesen. Doch auch diese Tür hatte sich geschlossen. Eine weitere Erinnerung nahm vor Alida Gestalt an. Die Stimmen zweier Männer und Isabelle die das Gespräch belauschte. Es war nicht ihre Absicht gewesen. Sie hatte gehört ihr Onkel Henri war zu Besuch gekommen und Isabelle wollte ihn sehen. Er sprach mit Vater, über sie und ihre Zukunft. Sie wollte nicht lauschen, aber konnte nicht anders. Die Worte von Henri waren die ersten an die sie sich erinnerte. „Phillipe nimm Vernunft an. Ich hätte mir auch nichts mehr gewünscht, als Isabelle in ein Kloster eintreten zu sehen. Sie ist hat einen wachen Geist und ist voller Neugier, aber im Konvent wissen sie von ihrem Bastard. Verdammt, ich weiß auch nicht wer geplaudert hat, aber sie wird dort nicht mehr glücklich werden. Die Feinde unserer Familie würden alles daran setzen, dass sie nie im Orden aufsteigt.“ Eine Faust wurde auf den Tisch geschlagen. Eine andere Stimme sprach. Dunkel, stark und melodisch „Aber die Hochzeit zu...zu diesem Bastard? Das ist deine Lösung?“ Henri sprach wieder.„Phillipe habe ich dich je enttäuscht? Sie wäre weit weg von all dem hier und eine Allianz nach Flandern ist nichts was man unterschätzen sollte. Darüber hinaus scheint der Junge kein schlechter Mann zu sein und er ist jung. Sie hätte die Chance dort glücklich zu werden. Eine eigene Familie und einen eigenen Haushalt.“ Der andere Mann schnaubte. „Ich zweifele keine Sekunde daran, dass dieses Bündnis auch dich und deine Templer glücklich machen würde.“ Henri klang versöhnlich. „Bruder du weißt unserer Familie gilt meine Loyalität zuerst. Aber ja, mit dieser Verbindung sind auch Chancen verbunden. Vertrau mir bitte. Vielleicht kann ich es schaffen, dass wir alle gewinnen.“ Die Erinnerung verblasste, aber Alida sah, dass Isabelle sich ihrem neuen Schicksal gefügt hatte. Vielleicht sogar einen Funken Hoffnung verspürte.

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Alida wurde von der Stimme der jungen Frau ins hier und jetzt zurückgeholt. „Meisterin van de Burse? Geht es euch gut? Ihr habt etwas schwach gewirkt.“ Erst als sie sah, dass der blonden Händlerin nichts fehlte antworte sie auf die ihr gestellten Fragen. Sie schien nicht ärgerlich über ihre Direktheit, ganz im Gegenteil sogar. „Meine Schwester dient mir als Vertraute und Schützerin von Etikette und Tugend. Meine Mutter...nun sie ist vor langer Zeit gestorben und Jocelyns eigener Mann ist verstorben. Deshalb bot sie sich als Begleitung und Vertraute für diese wichtige Reise an.“ Sie senkte das Haupt für einen Moment. „Leider ist sie, nun es stimmt - sie ist tatsächlich nicht glücklich mit der Ehe die mein Onkel für mich arrangiert hat. Sie nimmt großen Anstoß an seiner niedrigen Geburt und ebenso daran das die Gräfin von Flandern einen solch niederen Mann in eine so hohe Position erhoben hat. Sie geht davon aus, dass er diesen Titel verlieren wird und wenn er fällt, dann wird er unsere Familie durch diesen Skandal in Mitleidenschaft gezogen. Beantwortet das eure Frage?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Mi 19. Dez 2018, 16:10 
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Alida blickte wieder auf und sah die junge Frau an. „Ja, habt Dank, Fürstin. Ihr habt mir viele Fragen beantwortet.“ Sie hielt einen Moment inne und versuchte die eindrücklichen Bilder zu verarbeiten, die sie gesehen hatte. „Ich wünschte, das Verhältnis zwischen eurer Schwester und euch wäre besser. Aber, solltet ihr den Fürsten von Flußfall ehelichen, wird sie ja nicht hier leben und manchmal macht Distanz Verbindungen zwischen Familienmitgliedern wieder stärker.“ Ihre Gedanken streiften zu Karl. „Hoffen wir nur, dass euer Onkel, der Graf Marquet und der Herr von Flußfall heil wieder hier eintreffen. Ich wüsste zu gern, was sich in den Wäldern ereignet hat.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Mi 19. Dez 2018, 20:31 
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Isabelle nickte und lächelte dabei. "Ihr seid freundlich Meisterin Alida. Ich danke euch für euren Rat und eure guten Worte." Die Adelige schien noch etwas anfügen zu wollen, wurde aber in diesem Moment von einem hereinkommenden Kreuzritter unterbrochen. Der Mann war alt, mit einer ausgeprägt römischen Nase. Seine fließenden Bewegungen verrieten, dass er trotz seines Alters wohl nicht zu unterschätzen war. Er verbeugte sich galant vor den beiden Frauen. "Herrin Isabelle. Meisterin van de Burse, bitte entschuldigt die Unterbrechung." Das Französisch des Mannes hatte einen starken, deutschen Akzent. "Ich bringe gute Nachrichten! Eurer Onkel und der Herr von Flussfall sind unbeschadet zurückgekehrt. Ich war mir sicher, ihr würdet diese Nachricht sogleich hören wollen." Er verbeugte sich noch einmal als Isabelle ihm auf Deutsch antworte. "Habt Dank Ritter Siegfried." Isabelle stand auf und ihre Erleichterung war beinahe greifbar. "Bitte sagt meinem Onkel, ich würde mich freuen ihn heute noch einmal zu sehen, sollte er später ein paar Minuten erübrigen können." Der Ritter Siegfried nickte nur und zog sich zwei Schritte an die Wand zurück, verließ das Zimmer allerdings nicht. Die Adelige wandte sich wieder an Alida. "Meisterin van de Burse, würdet ihr mich bitte entschuldigen? Ich werde mich nun zurückziehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Do 20. Dez 2018, 20:12 
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Alida war etwas überrascht, dass Isabelle sowohl Deutsch als auch Französisch beherrschte und deutsche Wachmänner in ihren Diensten standen. Die Botschaft nahm ihr einen schweren Stein der Besorgnis vom Herz. Keinem war also etwas Ernsthaftes geschehen. Sie verbeugte sich zum Abschied vor der jungen Fürstin. „Habt Dank, Gräfin. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.“ Sie wandte sich zur Tür und sah den Wachmann an. Ihr Deutsch war etwas eingerostet, weil sie es so selten verwendete, aber noch gut genug zu verstehen. „Wisst ihr, guter Mann, ob es in dieser Nacht noch möglich ist den Herrn von Flussfall zu treffen?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Do 27. Dez 2018, 13:17 
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Der Ritter antwortet ihr, ein wenig überrascht und dennoch freundlich. „Der Herr von Flussfall befindet sich im Moment in der großen Halle. Ich begleite euch gerne dorthin.“ Isabelle nahm diesen Austausch, als Anlass um sich von Alida zu verabschieden. Die Jüngere neigte leicht das Haupt und lächelte. „Es wäre mir eine Ehre, wenn sich unsere Wege noch einmal kreuzen sollten, ehrenwerte Meisterin van de Burse. Sollte die Vielzahl eurer Aufgaben und Pflichten es dann erlauben, würde ich als Unwissende gerne mehr über eure Handelsfahrten in den Osten und Norden des Kontinents erfahren. Es gibt wenig Geschriebenes über diese Regionen und doch sicher eine ganze Menge zu erfahren.“ Die dunkelhaarige Frau wandte sich ab und ging zur Tür. Eine Magd hatte offenbar draußen auf sie gewartet und geleitete die Adelige zu ihrem Gemach, während der Templer Alida in die große Halle führte. Siegfried war auf ihrem kurzen Weg schweigsam.

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Die große Doppeltür aus Eichenholz stand offen und gab den Blick auf die zentrale Halle von Flussfall frei. Sie war kunstvoll mit Messing beschlagen worden und zeigte noch immer das alte Wappen der nun ausgestorbenen Familie Ducrese, drei golden Kornähren. Dahinter lag ein großer Raum, mit hoher Decke die von steinernen Rundbögen und Säulen getragen war, sollte die Gäste womöglich schon beim Eintreten in erstaunen versetzen. Eine ganze Reihe Diener, Mägde, Kreuzritter und Männer der Garnison hatten sich im Kreis versammelt, sodass es der Tzimisce nicht möglich war Karl oder den Hochmeister der Templer zu sehen. Sie zu hören war allerdings kein Problem. Henri Marquets tiefe Stimme erfüllte die Halle, als er von ihrem Jagdausflug erzählte, der sich offenbar in ein kleines Abenteuer verwandelt hatte. Beide Männer wurden von ihren Pagen getrennt und mussten große Umwege reiten, um ein paar gesetzlosen Räubern im Wald auszuweichen. Henri Marquet blutete aus einer kleinen Wunde an der Stirn, während seine sonst schneeweiße Aufmachung eine Vielzahl von braunen Flecken aufwies, die zweifelsohne getrocknetes Blut waren. Der Zustand des Hochmeister verriet aber, dass er nicht sonderlich verletzt sein konnte und es sich daher wohl nicht um sein eigenes Blut handeln konnte. Karl schien überhaupt keinen Schaden davon getragen zu haben, denn seine Lederrüstung war gar nicht verunreinigt worden.

Niemand hatte ihr Eintreten bemerkt, oder sie angekündigt. Daher blieb Alida im Moment noch die Möglichkeit die Szenerie zu beobachten. Henri Marquet lachte laut und die meisten Männer und Frauen im Raum hingen an seinen Lippen, eine Aufmerksamkeit die er zu genießen schien. Erst jetzt registrierte Alida, dass der Hochmeister Flandrisch sprach und sie kaum einen Akzent in seiner Sprachmelodie ausmachen konnte. Es war in diesem Moment, dass Henri Marquet sie mit seinen dunklen Augen bemerkte und die Hand ausstreckte, ganz als wollte er um eine Pause bitten. Mit Elan erhob er sich und ging auf die Händlerin zu um sich tief vor ihr zu verbeugen. Er war ein stattlicher Mann mittleren Alters. Vom Kampf gestählt mit vollem Bart und kraftvollem Gang, der von Selbstbewusstsein und der Tatsache das er nie hatte Hungern müssen sprach. Der Templer nahm galant ihre Hand und deutete einen Handkuss an, während er er sich mit seiner wohlklingenden Stimme entschuldigte. „Meisterin van de Burse. Verzeiht meine Abwesenheit zu unserer Unterredung heute Abend. Mir ist bewusst, dass eure Zeit kostbar ist. Ich bin ein Narr, mir die Zeit mit einer so herausragenden Persönlichkeit entgegen zu lassen. Ich hoffe ihr verzeiht mir und gebt mir die Möglichkeit meinen Fauxpas mit einer erneuten Einladung auszumerzen.“ Er lächelte entwaffnend und Alida war klar, dass ihr Gegenüber es gewohnt war sein Charisma und seinen Charme wie eine Waffe zu führen. Plötzlich war es still geworden und die Versammlung starrte voller Interesse auf den Hochmeister und die Händlerin.

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Di 1. Jan 2019, 16:19 
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Alida hatte bereits in dem Moment in dem sich der Marquis erhob, befürchtet, dass man die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sie lenken würde. Dass nun jedoch fast jedes Augenpaar des Raumes auf ihr ruhte, war ihr unangenehm. Sie hasste es mehr als die unbedingt nötige Aufmerksamkeit des Adels auf sich zu ziehen. Sie schloss für einen Lidschlag die Augen und konzentrierte sich auf den Punkt vor ihrer Stirn um sich zu sammeln. Sei war alles andere als eine Madame Lavalle, aber ein paar höfische Gepflogenheiten hatte sie bereits zu Lebzeiten lernen können. Und sie wusste, was der gewöhnliche Adel von ihr als ‚Krämerin‘ erwartete: Unterwürfigkeit, ihrem Stand entsprechend, und Bescheidenheit.
Sie hielt sich gerade und führte nach dem Handkuss mit gesenktem Kopf die Referenz aus, aus der sie sich erst nach Aufforderung wieder erheben würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Apostel, Feste und Feiertage
BeitragVerfasst: Mi 2. Jan 2019, 23:37 
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Nach ihrem kurzen Auftritt schwand die Aufmerksamkeit die Alida entgegengebracht wurde genauso schnell wie sie gekommen war. Diener gingen wieder ihren Pflichten nach, ebenso wie die Kreuzritter in ihren weißen Roben. Ob Hochmeister Marqeut Anstoß oder Gefallen an Alidas Auftritt genommen hatte, war schwer zu sagen. Dennoch war er so charmant und zuvorkommend wie zuvor. "Verehrte Alida van de Burse. Würdet ihr mir den Gefallen erweisen, trotz der Verspätung in einer halben Stunde mit mir zu speisen? Ich würde mich noch immer über eine Unterredung mit euch freuen, aber zuvor muss ich meine Kleidung wechseln." Er lächelte und zeigte dabei zwei reihen ebenmäßiger Zähne. Schließlich verbeugte er sich leicht. "Meine Dame - wäret ihr so freundlich mich zu entschuldigen?"

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