Sa 16. Mär 2013, 13:16
Die Anarchen (im Groben)
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Der größte Fehler den man machen kann, ist die Anarchen als eigene Sekte anzusehen. Ja, das mag komisch klingen aber tatsächlich ist es so! Die Anarchen sind heutzutage mehr oder weniger eine Sub-Sekte oder Sub-Kultur innerhalb der Hallen des Elfenbeinturms der Camarilla, aus der sie oder mit der sie ja auch schlussendlich entstanden sind. Anarchen wollen nicht ihr "eigenes Ding" durchziehen und etwas völlig neues Erschaffen - nein. Die Anarachen halten sich an die Traditionen und Gebote der Camarilla und können sich mit vielen Teilen der Strukturen anfreunden (Maskerade etc.), mit vielen aber wiederum ganz eindeutig nicht. Auf den Punkt gebracht hassen die Anarchen die Institution Camarilla nicht, sondern sehen lediglich den Bedarft daran das ganze zu reformieren, revolutionieren und zu überarbeiten. Es geht nicht darum den Turm niederzureißen und neu aufzubauen sondern ihn von Innen und Außen zu überarbeiten - eine Reformation, Erneuerung, eine Änderung.
Darin sind sich die Anarchen einig, das ist ihr Credo, ihr Anliegen und Schlussendlich auch das was sie Existieren lässt. Wie das jetzt aber von Statten gehen soll ist völlig individuell und es werden natürlich innerhalb der Bewegung glühende Debatten darüber geführt. Was zu erreichen ist, ist allen klar. Nur das wie - da hat jeder seine eigenen Ideen und Vorstellungen, Meinungen und Ansichten. Es gibt politische Redner und Führungspersönlichkeiten die mit moralischen oder auch philosophischen sowie auch wissenschaftlichen Ansätzen kommen und Diskussionsabende führen oder Flugzettel im Elysium verteilen um neue Anhänger zu gewinnen. Dann gibt es diejenigen die einfach nur das Rebellische lieben und die im Grunde es einfach nur genießen den "Alten" auf den Schlips zu treten. Und natürlich gibt es auch die Agitatoren und Aufwiegler die mit erhobener Kalachnikow zum Aufstand oder einer Demo anzetteln, das Lagerhaus des "Ventrue Arschlochs" anzuzünden und die Ghule zu vermöbeln. Jeder Anarch hat so seine eigenen Vorstellungen darüber wie man das System umkrempeln sollte, wie es auszusehen hätte und wie das zu erreichen wäre. Die Camarilla wird von ihrem eigenen schwerfälligem System gebremst - die Anarchen sind jung, leidenschaftlich und dynamisch aber ihre Uneinigkeit für eine definitive, konkrete Richtung, ist das was sie ausbremst. Es ginge viel besser oder einfacher, organisierter und geplanter als das was sich da momentan als Anarchenbewegung schimpft - das ist ihnen bewusst. Dennoch.... welche Alternative hat man sonst? In den Anarchen vereinen sich die der Camarilla so verhassten "modernen" Ansichten von Gleichheit, Freiheit, Selbstbestimmung, Brüderlichkeit und Demokratie. Konzepte die ungefähr 95% der Jahrhunderte alten steif gewordenen Kainskinder und Ahnen völlig unbekannt sind oder ihre angestammte Autorität zutiefst untergraben. Die Anarchen sind modern und beweglich, gehen mit modernen sozialen Strukturen und technischen Errungenschaften gleichermaßen problemlos mit der Zeit und sind stark in die Welt der Menschen involviert ohne aufzufallen. Im Grunde ist der heutige Anarch so etwas wie wir wenn wir gebissen werden würden - ein Prinz? 2013? Halloooo? Wo ist der Aufsichtsrat? Gibt es neutrale Beobachter und Vertreter? Wo ist die Informationsweitergabe? Hat der Typ seinen Posten weil er der am besten dafür geeigneste ist? Welche Referenzen hat er? Hat er sich für den Job beworben? Warum darf er Gebiet X einfach so als sein Ding abstecken?
Die Camarilla & der Sabbat zu den Anarchen (im Groben)
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Beim Sabbat und den Anarchen möchte man meinen, das eine gewisse gemeinsame Geschichte Verbindungen schafft. Tatsächlich verabscheuhen die Anarchen den Sabbat für seine Menschen- und Lebensverachtenden Handlungsweisen und für seine geheuchelte Freiheit und Selbstbestimmung. Der Sabbat sieht in den Anarchen so etwas wie potentielle Anwärter d.h. das man als Anarch vielleicht nicht gleich umgebracht wird wenn man in Detroit spazieren geht aber im Grunde ist es nur eine Frage der Zeit. Anarchen sind (wenn sie schon etwas länger leben) in die Belange der Untoten eingeweiht, haben ein paar größere und kleinere Konflikte erlebt und keinen ihre Fähigkeiten halbwegs gut. Das macht sie zu Idealen Kandidaten für das Schwert Kains. Junge Anarchen werden verdroschen, abgefüllt und als nächstes Selbstmordgeschwader gegen die Camarilla losgelassen oder einfach so umgebracht, weil dem Sabbat ihre Nasen nicht gefallen (was macht der arsch in detroit?). Etwas Ältere werden von Presskommandos gebrochen, auch abgefüllt und malträtiert bis man einen wackeligen und psychisch fertigen Kainiten vor sich stehen hat den man neu formen kann. Wie gesagt sind das die besten Kandidaten/Soldaten für den heiligen Krieg. Idelogisch gefestigte Anarchen mit genug Kontakten, festen Zielen und einer soliden Vorstellung von sich selbst werden höchstens kurz in der Stadt geduldet, solange bis irgendjemand entschließt das der Typ nur allein ist und es Zeit wird ihn umzulegen. Das passiert vor allem wenn ein Anarch versucht in Sabbat-Gebiet zu werben. Bei solchen Individuen ist der Sabbat trotzdem vorsichtig - es ist ein Anarch, kein Krawatte tragender Camarilla Lutscher. Die Chance das der Typ mit Granaten wirft ist höher als das er sein Scheckheftchen zückt.
Die Camarilla beobachtet die Anarchen ihrerseits sehr genau, wenn auch mit wenig wirklichem Interesse. Sie halten sich an die Traditionen und der Sheriff kann sie notfalls auch gehörig einseifen, wenn mal wieder jemand über die Stränge schlägt. Natürlich hätte die Sekte die Anarchen am liebsten weg, damit auch wirklich alles störungsfrei abläuft aber sie wissen genau das solche Individuen dort wo sie momentan sind am besten aufgehoben sind - nah bei der Muttersekte sodass man sie gut beobachten kann und im Notfall eingreifen kann. Lieber eine handvoll junger Idioten hat das Gefühl nicht unter ihrer Kontrolle zu sein und sich ideologisch ein bisschen die Hörner abzustoßen, in einem geschützten Rahmen als sie laufen zum wirklichen Feind, dem Sabbat, über. Die Anarchen sind für die Camarilla lästig und manchmal auch wirklich gefährlich! Wenn es wieder einmal einem geübten Redner gelingt die Jugend von ihren Idealen zu überzeugen oder das Kind eines hochgestellten Kainiten bei einem Überfall mitmacht, weil es die Ideen ganz gut findet, wirft das ein schlechtes Bild auf die Stabilität der Camarilla. Manchmal wird die steife Politik durch die Anarchen ganz schön zerrüttelt. Die Anarchen sind Termiten die an den Strukturen des altehrwürdigen Konstruktes graben. Man repariert und bessert aus aber die lästigen, kleinen Fliegen hören nicht auf zu nagen - dabei hätte man soviel besseres zu tun und so viel wichtigeres als sich auf die Anarchen zu konzentrieren. Und das schlimmste: Sie finden überall auf der Welt Zuwachs und Zuspruch, was die Chancen einer zweiten Revolte drastisch erhöht. Die Camarilla gewährt den Anarchen im Grunde gerade soviel Freiraum wie sie ihnen zugestehen können ohne die Autorität der Sekte wirklich bedenklich zu untergraben - gleichzeitig werden sie aber klein gehalten und nach außen hin als "unwichtig" abgestempelt. Wenn die Anarchen zuviel Aufmerksamkeit bekommen könnten wirklich schlimme Dinge passieren.
Für den Rest der Welt
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Für den Rest der Welt sind Anarchen meistens einfach nur rotzfreche, neumoderne Aufwiegler und Chaosstifter. Für den alten Tzimisce auf seinem Schloss genauso wie für den Autarkis in seiner einsamen Kanalisation, sind Anarchen die Kinder in der Pubertät die gegen ihre Eltern rebellieren. Lästige, niveaulose kleine Maden die im Grunde aber nicht tot zu kriegen sind. Ideen kann man nicht mit Kugeln oder Klauen töten!